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World of Warships: Die Belfast – Eine Geschichte geht weiter

Was unser Spiel so besonders macht und was uns mit Stolz erfüllt, ist seine Realitätsnähe. Wir sind stolz auf unsere Spieler, die sich für Geschichte begeistern und stundenlang über berühmte Seegefechte fachsimpeln können. Aber unter ihnen gibt es welche, die sogar noch mehr Bezug zu dem Spiel haben, als sie selber wissen – durch ihre Verwandten, die einst auf berühmten Schiffen der Marine dienten.

Dazu zählt Hughbert Jass, der vielen westlichen Spielern als Mitwirkender in der Community bekannt ist. Eines Tages ging er zu einer Familienfeier, es war der 90. Geburtstag der Großmutter seiner Frau. Wie üblich blätterte die Familie durch das alte Militärfotoalbum, in dem ein junger Seemann an Bord der HMS Belfast und anderen berühmten Schiffen abgelichtet war. Wie sich herausstellte, war dies der Ehemann der Jubilarin und der Großvater der Frau unseres Mitwirkenden. Hughbert Jass war von diesem Album so beeindruckt, dass er mehr herausfinden und die Ergebnisse seiner Recherchen mit uns und anderen Spielern teilen wollte. Wir schätzen die Erinnerung an die Kriegsveteranen sehr, deshalb wollen wir hier die Geschichte des Albums, des Mannes und des Schiffes erzählen.

Diese Geschichte handelt von Thor E. Sandvik, einem liebevollen Ehemann, einem Vater von drei Töchtern und einem rundum netten Kerl. Leider wissen wir nicht viel über ihn, da er 2011 im Alter von 86 Jahren verstarb. Die Informationen stammen jedoch von einer nicht minder vertrauenswürdigen Quelle – seiner Frau Rita May Sandvik. Sie wurde am 15. Februar 1928 in Fairview, Alberta geboren. Ihre Familie zog aus Kentucky in den USA nach Kanada.

Thor wurde am 15. Februar 1925 in einem kleinen Dorf in der Nähe der finnischen Stadt Uusikaarlepyy geboren. 1928 zog seine Familie nach Kanada.

Als er 1943 in den Militärdienst eintrat, war er 18 Jahre alt.

In dieser Zeit begann er seine Ausbildung in Ostkanada und kam Anfang 1944 auf die HMS Belfast. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die kanadische Marine vom Vereinigten Königreich befehligt. Es gibt keine genauen Informationen über die tatsächlichen Umstände, unter denen er der HMS Belfast zugewiesen wurde. Wahrscheinlich wurde er zu Ausbildungs— und Übungszwecken dort eingesetzt, damit die neu in Dienst gestellten kanadischen Schiffe mit erfahrenen Seeleuten fahren konnten. Die Royal Canadian Navy war damals noch jung, und die Seeleute hatten nicht viel Erfahrung mit Kriegsschiffen.

Zu dieser Zeit wurde die Belfast als Eskorte auf den arktischen Konvois eingesetzt, die wichtige Kriegsgüter in die Sowjetunion brachten. Die Konvoirouten durch die Arktis nach Russland waren eines der großen Marineschlachtfelder des Zweiten Weltkrieges. Daher bestand die Hauptaufgabe der Belfast darin, die Schiffe des Konvois zu bewachen und zu verteidigen. Der Dienst in der Arktis bedeutete eigentlich immer ungünstigste Wetterbedingungen, aber für einen echten Kanadier war dies natürlich kein Problem!

Während seiner Zeit an Bord der HMS Belfast nahm Thor an der Sicherung der Operation Tungsten teil, bei der ein Angriff auf die Tirpitz, das letzte verbleibende deutsche Großkampfschiff, geflogen werden sollte. Die Tirpitz ankerte bei Kaafjord in Norwegen. Es war am Tag des Luftangriffs, dem 3. April 1944, als Thor an seiner ersten offiziellen Polarkreistaufe teilnahm. Nach der Operation „Tungsten“ wurde das Schiff wieder als Eskorte in der Arktis eingesetzt.

Am 8. Mai kehrte die Belfast zur britischen Marinebasis Scapa Flow zurück, dem zu dieser Zeit wichtigsten Ankerplatz der Britischen Inseln. Danach wurde der Kreuzer von dem König während eines Truppenbesuchs vor der Invasion zur Home Fleet verwendet.

Thor nahm an der berühmtesten militärischen Operation teil, dem D-Day, der alliierten Invasion in der Normandie. Bei dieser Operation wurde die Belfast das Hauptquartier der „Bombardment Force E“, die unter dem Kommando und der Flagge von Konteradmiral Frederick Dalrymple-Hamilton die Landungen britischer und kanadischer Streitkräfte durch den Beschuss von zwei der fünf Landungsstrände unterstützen sollte. Zu diesem Zeitpunkt erhielt er einen Ausdruck der Rede von Dwight D. Eisenhower, der an alle Beteiligten verteilt wurde.

Als die Schiffswaffen das Schlachtfeld vor der Küste der Normandie nicht mehr erreichen konnten, wurde der Belfast ein Glückwunsch/Dankessignal gesendet und das Schiff wurde anderen Aufgaben zugeteilt.

Thor kam dann im Mai 1945 auf die HMCS Ontario, nachdem sie am 25. Mai bei der Royal Canadian Navy in Dienst gestellt wurde. Anfang bis Mitte Juni fuhr sie über Gibraltar, Malta, Alexandria und den Suez-Kanal zum Pazifischen Kriegsschauplatz. Es gibt mehrere Bilder aus seiner Zeit an Bord der Ontario, während ihrer Fahrt durch das Mittelmeer und durch den Pazifik, Bilder vom Betanken eines britischen Zerstörers auf See und ein Zeitungsausschnitt aus der „The Vancouver Sun“, den seine Eltern herausgeschnitten haben müssen, mit einem Foto und einem Bericht über die HMCS Ontario, die einem havarierten Öltanker hilft und ihn über 300 Meilen nach Hongkong schleppt.

Thor blieb nach dem Krieg nicht im Militärdienst. Sein ganzes Leben lang übte er verschiedene Berufe aus, einige Zeit arbeitete er in der Immobilienbranche, war Prediger, Missionar und vieles mehr. Thor lebte ein langes und glückliches Leben. Er war ein Mann, wie er im Buche steht: einfühlsam und großzügig, handwerklich geschickt. Er und seine Frau Rita waren das Herzstück einer Großfamilie, die sich sehr nahestand. Rita ehrt sein Andenken bis heute.


Als wir die Geschichte von Thor Sandvik diskutierten, unterhielten wir uns auch mit Hughbert Jass. Seine Follower werden das sicher interessant finden.

— Erzähle uns mehr über dich! Wie hast du mit WoWS angefangen?

Seit ich jung war und ein wenig über die Titanic erfuhr, habe ich ein leidenschaftliches Interesse an Schiffen. Und noch mehr, nachdem meine Großeltern mir das Buch „The Encyclopedia of the World’s Warships“ (1985) von Hugh Lyon gekauft haben. Ich habe dieses Buch immer noch, aber da ich es oft zur Hand nehme, ist es schon so beschädigt, dass es mal eine Reparaturwerft anlaufen müsste. Ich habe ein ferngesteuertes 48-Zoll-Modell der Graf Spee gebaut. Das ist mein Lieblingsschiff, ein Freund der Familie hat es für mich entworfen und ich gehe damit zu Modellschiffsschlachten in einem „Big Gun“-Club.

2013 erzählte mir ein Freund von einem Schiffsspiel von Wargaming, der gleichen Firma, die auch World of Tanks für den PC herausgebracht hat und das wir intensiv gespielt hatten. Ich ging auf die Website und war sehr begeistert von dem, was ich sah und versuchte, mich zu beteiligen. Ich war echt gespannt, haha! Leider war es noch in der Alpha-Phase und sie nahmen niemanden mehr auf.

Dann kam eine schier endlose Zeit des Wartens, aber bald wurde ich in die geschlossene Beta-Phase aufgenommen. Und da wusste ich, dass ich dieses Spiel so lange spielen würde, wie es existiert, was hoffentlich eine sehr lange Zeit ist. Alle meine Träume, Modell-Kriegsschiffe zu steuern und epische Schlachten mit ihnen schlagen zu können, wurden mit einem Mal wahr.

— Hast du die Belfast schon mal besucht?

Leider nein, habe ich nicht. Meine Familie nimmt jetzt die meiste Zeit in Anspruch, da unsere Kinder jetzt erwachsen werden und bald auf die Universität gehen werden und sich darauf vorbereiten, auf eigenen Beinen zu stehen. Und das ist halt teuer, haha. Die U-505 im Chicago Museum of Science and Industry steht aber ebenso auf meiner To-do-Liste wie die HMCS Haida in Ontario, Kanada. Eigentlich ist jedes historische Schiff für mich interessant. 🙂 Meine Frau ist unternehmungslustig, also wenn’s soweit ist, werden wir sie gemeinsam besuchen.

— Wie bist du ein Streamer geworden? Welche Games streamst du?

Als ich mit dem Live-Streaming begann, war ich bereits ein Mitwirkender bei der Community für WoT Blitz, und ich suchte nach einer Möglichkeit, meine inhaltliche Bandbreite zu erweitern. Ich hatte begrenzte finanzielle Mittel, also musste ich mich mit meinem iMac und iPad begnügen, aber ich hab es irgendwie hinbekommen und fing an, regelmäßige „Platoon Sunday“-Live-Streams zu machen, wo ich mit jedem spiele, der eine Platoon-Anfrage im Spiel einreicht. Diese Streams laufen immer noch. Nachdem ich ein Community-Mitwirkender bei WoWS wurde, beschloss ich, WoWS zu streamen und daraus entstand „Wednesday Night Warships“.

Im Moment bin ich gerade dabei, mir etwas vollkommen Neues für meinen Kanal zu überlegen. Mittlerweile machen alle Panzerrezensionen, Schiffsrezensionen und so weiter, mit den immer gleichen klischeehaften Titeln. Diese ganze Szene wird langsam langweilig für mich. Ich versuche, einen neuen Stil zu finden und suche nach Wegen, die Titel, für die ich Community-Mitwirkender bin, inhaltlich anders zu präsentieren. Ich habe immer versucht, einige historische Informationen in meine Schiffs— und Panzerrezensionen einzubauen, da ich von der Geschichte begeistert bin. Das will ich zukünftig noch stärker verfolgen. Wenn ein neues Schiff in das Spiel kommt, könnte ich zum Beispiel auf seine Historie eingehen und Ingame-Material mit historischen Aufnahmen kombinieren. Auf jeden Fall etwas, um die Leute für das Schiff zu begeistern und die ganzen technischen Daten denjenigen zu überlassen, die traditionelle Schiffsrezensionen machen. Da muss ich mir noch überlegen, wie ich das genau mache.

Ich liebe Live-Streaming und möchte dies auch weiterhin tun, da ich es wirklich genieße, die Spiele zu spielen, öffentlich zu präsentieren und mich mit dem Publikum auszutauschen.

Wenn ihr ähnliche Geschichten und Fotos habt – bitte sendet sie ein und lasst es die Welt wissen!

Quelle: worldofwarships.eu

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