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World of Warships – Die Geschichte der Tarnungen: Sowjetische Marine

Wann und wie setzte die Marine Tarnlackierungen ein? Die Geschichte der Tarnungen-Artikel werden monatlich veröffentlicht, wir können uns also Zeit lassen beim Studieren der Geschichte der Tarnlackierungen und uns die Schiffe verschiedener Nationen genauer anschauen.

In der Vorkriegszeit war Tarnung bei der sowjetischen Marine eher die Ausnahme von der Regel. Trotzdem stößt man auf einigen Schiffen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs auf interessante Farbmuster, z. B. die “Granatsplitter”-Tarnung des Zerstörers Lenin oder die “schillernde” Tarnung des Zerstörers Rykov.

Gleichzeitig wurde die Mehrzahl der Schiffe dem Standard entsprechend in gleichförmigem Schiefergrau lackiert. Der führende Zerstörer Taschkent hob sich von der drögen Masse dank seiner italienischen Standardbemalung ab. Seine Spitznamen “Blauer Kreuzer” und “Blaue Schönheit” stammen von seiner schiefergrauen Farbe mit einem Schuss blau.

Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs nutzte die Marine komplexere Farbmuster. Von der klassischen schiefergrauen Lackierung abgesehen setzten die sowjetischen Schiffe in dieser Phase verschiedene Tarnungsmuster ein, die sie sowohl von ihren Verbündeten übernahmen als auch selbst entwickelten.

Die Schwarzes Meer-Flotte benutzte die sogenannte “Silberfarbe” (basierend auf Aluminiumpulver) zusätzlich zu den gängigen Ölfarben. Es reflektierte die Farbe des Wassers, was sie vielseitig einsetzbar machte, da die lackierten Schiffsteile ihre Schattierung je nach Wetterlage und Lichtbedingungen änderten. Unter den Schiffen mit dieser Lackierung befanden sich der Kreuzer Molotow und der Minenleger Komintern—dieser hatte als gepanzerter Kreuzer Kagul der Russischen Kaiserlichen Marine Dienst getan, bis er umgerüstet wurde. Kalinin und Lazar Kaganovich, leichte Kreuzer der Pazifik-Flotte, erhielten dasselbe Tarnungsmuster.

Verschiedene Schiffe auf dem Schwarzen Meer erhielten komplexe Farbmuster mit Schattierungen— der Farbton veränderte sich allmählich von dunkler zu heller. Dieses Muster erhielten die Zerstörer Bodriy und Soobrazitelniy. Die Schiffe der nördlichen Flotte benutzten Tarnungsmuster ähnlich denen der britischen Schiffe, was für eine einfachere visuelle Identifizierung sorgte, wenn Konvois eskortiert wurden. Beim Ausbruch des Krieges war der Zerstörer Gremjaschtschi einer der ersten, der Tarnungslackierung erhielt, die Elemente der schillernden Tarnung mit Flecken und Farben ähnlich denen der verbündeten Schiffe aufwies.

Es gab verschiedene Methoden, um den Unterwasser-Teil eines Schiffes zu lackieren. Neben der weitverbreiteten roten Bleifarbe kam die Steinkohlenteer-Lackierung zum Einsatz—eine spezielle Lösung aus Bitumen, die eine glänzend schwarze oder schwarzbraune Lackierung ergab, die wetterresistent war und die Schiffsoberfläche vor Korrosion und Pilzbefall schützte. Eine weitere Methode war eine anwuchsverhindernde Zusammensetzung namens International, die aus dunklen Rot- und Grüntönen bestand, die ähnliche Eigenschaften wie die vorherige Lösung besaß.

U-Boote wurde ebenfalls in schiefergrauen Schattierungen lackiert, deren Palette von hellgrau bis dunkelgrau reichte. U-Boote konnten komplett in einer Farbe lackiert sein, oder aber ihre Wasserlinien und Unterwasser-Teile wurden in den Farben der korrosionsbeständigen Lösungen lackiert, die oben beschrieben wurden.

Fracht- und Hilfsschiffe wurden oft in komplexen Tarnungsmustern lackiert. Neben der Tarnlackierung war die sogenannte “dekorative” Tarnung weitverbreitet. Sie enthielt verschiedene zusätzliche Elemente, um Strandgut oder sogar feindliche Schiffe zu imitieren. So waren beispielsweise mehrere kleine Jägerschiffe auf dem Schwarzen Meer als deutsche Boote verkleidet.

Während der Belagerung von Leningrad erhielten die Schiffe der Baltischen Flotte eine besondere Tarnung, um eine Entdeckung durch die deutsche Luftaufklärung zu erschweren und um die Schiffe bis zu einem gewissen Grad hin gegen Artilleriefeuer zu schützen. Dank des Malers Boris Smirnov wurden viele Kriegsschiffe zu Kasernen, Müllhaufen oder sogar Dammteilen.

Fortsetzung folgt!

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