[WoT] Tipps vom Chieftain: Deckung nutzen
Der erste Teil ist „Deckung nutzen“. Im Grunde: Was ist eine „hull down“-Position (Wanne versteckt), was ist eine „keyhole“-Position (Schlüsselloch) und wie man sie benutzt.
Deckung nutzen
Man kann am längsten überleben, wenn man gar nicht erst getroffen wird. Das macht man entweder, indem man ein bewegliches Ziel ist, was die eigenen offensiven Fähigkeiten einschränkt, oder indem man das Gelände um sich nutzt, um weniger vom Panzer zu zeigen. Je weniger von euren Panzern zu sehen ist, desto schwerer ist es, sie zu treffen. Selbst wenn die Gegner sich Zeit nehmen, um richtig zu zielen, kann die Streuung des Geschützes trotzdem zu einem Fehlschuss führen. Zuerst schauen wir uns die Theorie an. Dann geht es zur praktischen Anwendung in World of Tanks.
Deckung ist definiert als „Zuflucht oder Schutz vor feindlichem Feuer“ und bedeutet in der Praxis „etwas, das ein auch euch geschossenes Projektil davon abhält, euch zu treffen“
Die beiden Hauptarten von Feuerpositionen sind „Defilade“ und „Keyhole“. In „Defilade“-Positionen sind Panzer anfällig an den Flanken und gegen feindliches Überwachungsfeuer. Ein Keyhole gibt besseren Schutz, indem es Gelände nutzt, das eine Art „Schlüsselloch“ um die Position erschafft. Im Idealfall benutzt man, wenn möglich, eine Kombination aus Defilade- und Keyholepositionen, um ihre jeweiligen Stärken zu nutzen, während man die Schwächen negiert.
Dies sind die drei Defiladepositionen, wie sie in FM 17-98 beschrieben werden, dem alten Handbuch für Aufklärerzüge der US-Armee (die derzeitige Version darf nicht an die Öffentlichkeit gegeben werden!):
HIDE POSITION(Versteckte Position)
In dieser Position versteckt der Kommandant das Fahrzeug, sodass kein Teil gezeigt wird. Diese Position wird benutzt, wenn keine Kampfhandlungen bevorstehen und Tarnung gewünscht ist oder wenn ein Fahrzeug sich bewegt, um Feuer von unentdeckten Gegnern zu vermeiden.
TURRET-DOWN POSITION(Versteckter Turm)
In dieser Position stoppt der Kommandant den Panzer, wenn das ganze Fahrzeug versteckt ist, aber er selbst noch den zugewiesenen Sektor von seinem Platz beobachten kann. Diese Position wird benutzt, wenn Kampfhandlungen möglich sind, aber Tarnung noch gewünscht ist. Wenn Kampfhandlungen nötig sind, bewegt sich das Fahrzeug auf Befehl des Kommandanten in eine Position, in der die Wanne versteckt ist (hull-down).
HULL-DOWN POSITION(Versteckte Wanne)
Diese Position wird verwendet, um Gegner unter Feuer zu nehmen. Der Kommandant stoppt das Fahrzeug, sobald der Richtschütze das Zielgebiet sehen und unter Feuer nehmen kann. Der Rest des Fahrzeugs bleibt in Deckung.
Eine versteckte Wanne bedeutet nicht, dass der Panzer niedriger als der Boden auf Hügeln oder in eingegrabenen Positionen ist. Es funktioniert auch in Städten.
Die Wanne in der Stadt verstecken
Also, Keyholepositionen: Diese geben dem feuernden Panzer einen Grad an Schutz vor feindlichem Überwachungsfeuer. Sie beschränken das Sichtfeld und somit die Angreifbarkeit auf nur einen Teil der Kampfhandlung des Zuges. Es können also nur die Ziele, die vom Panzer gesehen und (angegriffen) werden, das Feuer erwidern. Sich der Öffnung zu nähern oder von ihr zu entfernen, kann das mögliche Feuerfeld verändern.
Keyholepositionen
Soviel zur Theorie. Wie funktioniert das in World of Tanks?
Ziemlich gut.
Für die Aufklärungsmechanik gibt es einen Sichtpunkt oben auf dem Turm oder der Kuppel, wenn eine vorhanden ist. Er repräsentiert entweder das Geschützvisier auf dem Dach oder die Sicht des Kommandanten. Daher kann man eine Position mit verstecktem Turm einnehmen.
Turret Down (versteckter Turm)
Der T32 im oberen Bild zeigt nur die Kuppel des Kommandanten. Er hat eine volle, ungehinderte Sicht auf das Schlachtfeld vor ihm und stellt dabei nur ein sehr kleines Ziel für Gegner dar. Wenn es nicht das große rote Symbol darüber gäbe, wäre er einfach zu übersehen, wenn man sich schnell umschaut. Nutzt diese Position, um einen Überblick zu bekommen, Ziele aufzuklären (für die Artillerie) und um Ziele anzuvisieren. Zeigt im Voraus in die Schussrichtung, um nicht im offenen Feld Zeit zu verschwenden.
Hull-Down (versteckte Wanne)
Das wollt ihr nicht im Visier haben. Das Fahrzeug hat sich an der Böschung soweit bewegt, dass das Geschütz eine offene Feuerlinie hat, aber nicht mehr als nötig vom Fahrzeug zeigt. Das Geschütz hat nun eine volle Sicht auf das Ziel. Die Richtschützenansicht ist so positioniert, als wäre das Visier im eigentlichen Geschützrohr: Um zu sehen, ob euer Geschütz über die Böschung schauen kann, benutzt die Richtschützenansicht. Sobald ihr euer Ziel sehen könnt, ist euer Geschütz über dem Hang. Das Geschütz hat nun eine volle Sicht auf das Schlachtfeld, während noch immer nur das halbe Fahrzeug feindlichem Gegenfeuer ausgesetzt sein kann. Ansonsten könnt ihr euch in der 3D-Ansicht vorsichtig nach vorne bewegen, bis das Fadenkreuz am Ziel „festschnappt“.
Deckungslos
Vergleicht das mit dem oberen Bild vom deckungslosen T32. Das Fahrzeug ist nun komplett anfällig gegenüber feindlichem Gegenfeuer und hat in Hinsicht seiner Feuer- und Sichtmöglichkeiten keine Vorteile. Die untere Wanne ist außerdem auf den meisten Fahrzeugen erheblich schlechter gepanzert als die obere Wanne, sodass ihr nicht nur leichter zu treffen, sondern leichter zu zerstören seid.
Erinnert ihr euch an das andere Bild mit dem Abrams mit versteckter Wanne? Das funktioniert auch sehr gut im Spiel.
Auf Ensk kann dieser T32 aus der Position eine große Fläche decken. Die Gegner auf der Straße können den T32 zwar sehen, haben aber zwei große Probleme.
Zum einen ist das Ziel wieder nur sehr klein und somit schwer zu treffen.
Zum anderen ist die Schwachstelle vom T32 die Wanne, besonders die seitliche.
Dies zeigt, wie die Schwachstellen vom Panzer durch Feindfeuer geschützt werden können. Das einzige was vom T32 hier getroffen werden kann, ist der bestgeschützte Teil, wo ihn 298 mm Panzerung schützen.
Obwohl Möglichkeiten für Keyhole-Schüsse meist in Stadtkarten gefunden werden, kann ein gutes Nutzen der Umgebung euch solche Positionen auf fast allen Karten finden lassen.
Keyholeposition
Keyholepositionen sind nur für Hinterhalte gut geeignet, da sie aufgrund ihres kleinen Sichtfelds meist nicht benutzt werden können, um eine Offensive zu starten. Der Vorteil ist aber, dass die gegnerischen Fahrzeuge auch nur ein kleines Sichtfeld haben, in dem sie zurückfeuern können. Daher erlauben Keyholes euch, ein oder zwei feindliche Panzer von der Masse abzutrennen und eine überlegene Streitkraft nacheinander anzugreifen. Im Idealfall zeigt eine Keyholeposition auf die Flanke des wahrscheinlichsten feindlichen Vorstoßes, sodass der Hinterhalt die schwachen Seiten der feindlichen Fahrzeuge angreifen kann und die Chance verringert wird, dass unterstützende Panzer auf euch zielen können. Der M36 im oberen Bild hat einen freien Schuss auf die Flanke des Panthers, der sich von links nach rechts bewegt, aber die schweren Panzer des Gegners unterstützen hinter dem linken Hügel die Aufklärer und können den M36 nicht angreifen.
Ihr müsst aber schnell abdrücken, da der Panther nur so lang verwundbar ist, wie er braucht, um ein paar Panzerlängen zu fahren.
Beachtet, dass Keyholepositionen, so wie jeder Hinterhalt, ein Ablaufdatum haben. Nachdem die ersten Kämpfe vorbei sind, wissen die Gegner wo ihr seid und können entsprechend reagieren. Wenn der M36 keine Freunde hat, die hinter dem linken Hügel aufklären, kann er davon ausgehen, das in kurzer Zeit ein paar schwere Panzer darüber kommen und ihn angreifen werden.
Sehr interessant 🙂
Der Artikel ist gut durchdacht und macht durch Bilder und Erklärung gut sichtbar, wie man seinen Panzer schützen kann bzw. Positionen sich zu nutze macht. Also von mir würde er ne 1- kriegen, wenn ich Schulnoten geben würde.
Side Scrapping hätte ich mir vielleicht noch gewünscht oder welche Deckung man bevorzugen sollte und welche nicht. Doch ansonsten ist es sehr hilfreich und mancher Anfänger kann zumindest etwas dazulernen 😉